Das Verdauungssystem

Das Verdauungssystem Hundes bildet eine sehr komplexe Futterverarbeitung, wobei jeder Teil davon seine bestimmte Arbeit zu leisten hat. Diese „Abteilungen“ haben häufig ihre eigenen Drüsen, die Enzyme produzieren, mit denen sie ihre Arbeit bewältigen können. Die einzelnen Stationen sind:

1. Schnauze und Speicheldrüsen

2. Speiseröhre (Schlund)

3. Magen

4. Zwölffingerdarm, Dünndarm und Bauchspeicheldrüse

5. Leber

6. Dickdarm und Mastdarm

das verdauungssystem

Die Schnauze
Sobald der Hund merkt, dass Futter naht, tritt der Verdauungsapparat in Aktion. Die Speicheldrüsen produzieren Speichel, um das zu erwartende Futter zu verarbeiten. Bei manchen Vierbeinern reicht es, nur in die Nähe einer bestimmten Schublade oder Schrankes zu gehen oder den Dosenöffner herauszuholen, um den Speichelfluss anzuregen.

Sinn des Speichelns
• Speichel wirkt wie ein Bindemittel, um das aufgenommene Futter zusammenzuhalten, und befeuchtet die Speiseröhre, damit das Futter diese leicht passiert.

• Speichel enthält ein Enzym, das die im Futter enthaltene Stärke schon in der Schnauze zu bearbeiten beginnt und das im Magen fortwirkt.

• Speichel „säubert“ die Zunge.

• Der Geschmackssinn hängt teilweise vom Speichelfluss ab, wobei bestimmte Substanzen aus dem Futter auf die Geschmackspapiellen gelangen.

• Schleimabsonderung durch die Zunge ist nötig zur Wärmeregulierung.

Von der Schnauze zum Magen
Der Hund nimmt das Futter mit der Schnauze auf und kaut es mit Hilfe seiner kräftigen Kiefer. Die Zunge formt das Futter in ein angemessenes Klümpchen und befördert dieses ans hintere Ende der Schnauze, durch den Schlund, am Kehlkopf vorbei in die Speiseröhre, die sich öffnet und nach der Passage wieder schließt. Dieses Hochkomplizierte Manöver, an dem zahlreiche winzig kleine Muskeln und feinste Nerven beteiligt sind, kann man mit einem Wort bezeichnen: schlucken. Das aufgenommene Futter wird in der Speiseröhre durch Muskeltätigkeit weiterbefördert. Die Speiseröhre hat dickere Wände und ist dehnbarer als der Dünndarm, so dass Hunde relativ große Brocken hinunterschlucken können – Knochen, Steine, kleine Spielsachen -, die dann allerdings möglicherweise im Magen oder im Dünndarm stecken bleiben. Die Speiseröhre befördert das Futter durch den Brustkorb in den Magen. Dort öffnet sich der Magenpförtner, um das Futter aufzunehmen, und schließt sich danach wieder.

Verdauung im Magen
Die Magenwand ist beim Hund in zwei fast gleichgroße Systeme geteilt. Hauptmagen und Magenausgang. Im Magen befindet sich die Magensaftdrüse, welche Säure produziert sowie ein Enzym, das Pepsin liefert, mit dem das im Futter enthaltene Protein aufgespalten wird. Im Magenausgang hält die Magenschleimhaut die Enzyme davon ab, die Magenwand zu schädigen, und hält außer- dem die Futtermasse feucht.

Der Zwölffingerdarm
Das Futter bleibt etwa drei bis vier Stunden im Magen und gelangt dann in den Zwölffingerdarm. Dort produzieren Drüsen eine dickflüssige, alkalische Absonderung, welche die vom Magen her säurehaltige Futtermasse neutralisiert und so die Eingeweide schützt. Andere wichtige Verdauungsenzyme gelangen aus der Bauspeicheldrüse in den Zwölffingerdarm. Sobald die Futtermasse in den Dünndarm gelangt, haben die Enzyme ihre Arbeit getan und das Futter ist in seine Bestandteile zerfallen, der Klumpen ist aufgelöst. Das meiste im Futter vorhandene Wasser wird vom Dickdarm aufgenommen, bevor es in den Mastdarm gelangt und schließlich ausgeschieden wird.

Die Bauspeicheldrüse
Dies ist ein gewebeartiges Organ, das in einer Schleife des Zwölffingerdarms in der Nähe des Magens liegt. Sobald sich Futter im Zwölffingerdarm befindet, wird die Sekretion von Bauchspeicheldrüsensaft angeregt. Abgesehen von weiteren Verdauungsenzymen wird dabei Insulin produziert, das die Glukose speichert. Ist kein Insulin vorhanden, spricht man vom Diabetes mellitus.

Die Leber
Das größte einzelne Organ im Körper aller Tiere ist die Leber, eine sehr wichtige „chemische Fabrik“. Sie hat verschiedene Aufgaben, die mit dem Blut, der Futterspeicherung und der Giftverarbeitung zusammenhängen.

Drüsen und Hormone
Die vielen Drüsen eines Hundes teilt man in zwei Kategorien ein: exokrine und endokrine Drüsen. Exokrine Drüsen haben eine äußerliche Sekretion wie Speichel und Schweiß: Brustdrüsen und die Drüsen von Magen, Schnauze und Speiseröhre. Endokrine Drüsen haben eine innerliche Sekretion. Sie geben chemische Botschaften (Hormone) durch den Blutkreislauf und die Hypophyse: die Schilddrüse, die Eierstöcke und die Hoden. »Feedback-Mechanismus«. Die Hypophyse ist eine kleine Drüse an der Unterseite des Gehirns. Sie kontrolliert die meisten anderen Drüsen, indem sie anregende Hormone produziert, wovon jedes einzelne wieder eine andere Drüse dazu stimuliert, Hormone zu produzieren. Das von der »Zieldrüse« produzierte Hormon veranlasst die Hypophyse, mit der Produktion stimulierender Hormone aufzuhören, womit der Mechanismus abgeschlossen ist.

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