Ein Brief von Lara

Hallo, Lara ist mein Name, ich komme aus dem Tierheim in Dillingen. Da fühlte ich mich zwar wohl aber ein richtiges Zuhause war mir doch lieber. Eines Tages war es soweit. Mein neues Frauchen kam und nahm mich mit. Eine lange Autofahrt nach Trier bot Sie mir, man war das toll.

Ein Brief von Lara

Alle waren froh mit mir und alles schien perfekt zu sein. Aber es war nicht so! Ich hatte ja gar keine Erziehung und keine Beißhemmung. Ich hatte keine Ahnung was Menschen von ihrem Hund erwarten. ”Sitz”, ”Platz”, ”Bleib” und ”Fuß” waren alles Fremdwörter für mich. Ordentlich an der Leine laufen kannte ich auch nicht. Im Garten spielen, das war toll. Für mich gehörte zu einem tollen Spiel einfach dazu, dass Herrchen und Frauchen nachher blaue Flecke und Striemen hatten.

 

Nach etwa einer Woche wurde es noch besser, ich wollte doch mal sehen ob ich nicht die Rudelführerin werden konnte. Also rauf auf die Couch und kräftig nach Herrchen und Frauchen schnappen wenn die mich runterholen wollten. Besucher sollten auch draußen bleiben, ich musste doch mein neues Revier verteidigen. Das ging zuerst alles ganz gut aber anscheinend fand mein Rudel das nicht so gut. Jedenfalls schimpfte Herrchen gewaltig, setzte sich an den Computer und suchte im Internet und fand tatsächlich einen Hundetrainer. Dabei war ich doch schon der Boss, was brauchte ich denn einen Trainer?

 

Dann ging’s rund. Herr Krämer kam, toller Mann, tolle Statur aber was fängt der jetzt mit mir an? Der beherrscht ja tatsächlich die Hundesprache, hat mir als erstes klargemacht, dass Menschen nicht immer spielen wollen wenn ich das will und das Hunde nicht auf Couch gehören sondern davor. Das muss einem ja gesagt werden. Dann die Sache mit den Leckerlis, die konnte ich ihm irgendwie nicht aus der Hand reißen, da musste ich immer warten bis er ”Nimm” sagt. Bei Herrchen und Frauchen hat’s danach genauso funktioniert. Na gut, man gewöhnt sich ja an alles, vor allem wenn man dann noch so gelobt wird.

 

Dann ging die richtige Arbeit los. ”Sitz”, ”Platz”, ”Bleib” 10 min, 20 min und zum Schluss tatsächlich 30 min an meinem Platz liegen bleiben, obwohl der Herr Krämer seinen Hund mitbrachte und der in der anderen Ecke lag. Das hätte mein Herrchen nie gedacht, dass ich das schaffe.

 

Dann ging’s draußen weiter. Autofahren: kein Problem für mich, Restaurant: toll wer da alles vorbei kommt. Aber ”Fuß” gehen an der Leine, brrr. Inzwischen sind Herrchen und Frauchen aber so konsequent, da habe ich gar keine Chance. Der Rückruf mit ”Hier” hat mir da schon besser gefallen. Ehrensache, dass ich als ordentlicher Hund da gleich angelaufen komme egal wie weit ich laufen muss.

 

Wochenlang ging das Training, Tag für Tag haben meine Menschen mit mir geübt und einmal die Woche kam Herr Krämer. Jetzt bin ich schon ein toller Hecht, ich meine natürlich Hund. Jetzt bereite ich meinen Menschen große Freude. Stolz bin ich natürlich, wenn andere Hundehalter sagen, dass ich gut erzogen bin. Die, die mich von Anfang an kennen wundern sich wie schnell ich alles gelernt habe und sagen, dass ich jetzt ein ganz anderer Hund bin. Meine Lieben sind dann natürlich auch ganz Stolz auf mich.

 

Doch, was soll ich sagen: ohne den Herrn Krämer hätten die das nie geschafft. Der hat uns allen gezeigt worauf es ankommt, dass Hund und Mensch glücklich zusammenleben können. Ich kann allen Hunderabauken und ratlosen Menschen nur empfehlen, den Herrn Krämer zu rufen. Ohne ihn wäre ich sicher wieder im Tierheim gelandet, wie schon einmal in meinem erst kurzen Leben. Jetzt geht’s mir gut!

 

Danke! Herzlichst eure

 

Lara

 

PS: Frauchen sagt immer: Das Glück besteht nicht darin, dass du immer tun kannst was du willst, sondern darin, dass du immer willst was du tust.

Etwas vom Echternacherhof

Ein Brief von Lara

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